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Samstag, 4. Oktober 2014

Pluckley & Umland

Letzten Sonntag waren wir endlich mal wieder so richtig wandern. Zwar sehr spontan und auch nur eine kleine Runde (12 km), aber immerhin! Es ging nach Pluckley, einen kleinen Ort in Kent.


Macht mal die Augen zu und stellt euch Folgendes vor: 
Vogelgezwitscher ... die Luft ist warm und schwer ... die Sonne kitzelt auf der Nase ... ein Doppeldecker knattert träge durch den Himmel ... Grillen zirpen ... der säuerlich-würzige Geruch von Kuhstall liegt in der Luft ... Wind säuselt mal sanft, mal aufbrausend durch die Blätter der Bäume ... ab und zu weht der Duft von Heu und reifen Äpfeln herüber ... irgendwo in der Ferne wiehert ein Pferd ... 

Ihr ahnt es vielleicht schon, mir hat es gut gefallen, denn es war wider Erwarten ein richtig herrlicher Spätsommertag. Es war sogar fast zu warm zum Wandern - und das Ende September!


Die Wanderung führte vorbei an schönen Landhäusern... 

... über abgeerntete Felder ...

... und durch eine große Obstplantage mit Apfel- und Pflaumenbäumen. 

Hmmm, die waren so lecker!! Und überhaupt nix dran! Es tat mir in der Seele weh, die ganzen Falläpfel zu sehen. Ich hoffe, die wurden am nächsten Tag noch aufgesammelt, das wären ideale Saftäpfel gewesen.

Kent wird übrigens als "Garten Englands" bezeichnet, weil dort so viel Obst, Gemüse und Getreide angebaut wird.
Pluckley ist ein hübsches kleines Dorf, aber angeblich spukt es dort. Zwölf Geister gibt es wohl, womit Pluckley Rekordhalter im ganzen Land ist (1989 schafften sie es damit sogar in Guiness-Buch der Rekorde). Leider haben wir keine Gespenster gesehen (auch nicht an der Kirche unten), aber bestimmt kommen sie auch erst nachts raus.


Dafür haben wir in einer der Reitschulen ein Geisterpferd gesehen:

Eine architektonische Besonderheit, die man in Kent häufig sieht, sind die sogenannten Oast Houses. Die sehen ganz putzig aus mit einem kleinen schiefen Türmchen. Im Dach des Türmchens wurde früher Hopfen getrocknet, während unten ein Feuerchen brannte. Oben in der schiefen Dachspitze ist ein Lüftungsloch, das sich je nach Windrichtung drehen lässt. Auf Deutsch nennt man so was anscheinend Darre. Heute sind es eigentlich alles Wohnhäuser, aber trotzdem immer noch ein Blickfang.

So ging es dann unter der brennenden Sonne weiter über Wiesen und Felder.
Das ist übrigens einer der typischen Zauntritte; ein(e) Stile

Die schöne Runde schlossen wir dann zünftig in einem Pub neben dem Bahnhof von Pluckley ab. Wir saßen draußen im "Biergarten"; leider schloss das Pub kurz nachdem wir ankamen, wir durften aber noch weiter draußen sitzen bleiben und die Sonne genießen.

Der Bahnhof von Pluckley stammt übrigens aus dem Jahr 1842 und ist damit einer der ältesten Bahnhöfe der Welt. Das weiße Häuschen links ist seitdem fast unverändert geblieben.

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