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Sonntag, 11. Mai 2014

Barcelona

Nein, es liegt nicht am Großen Preis von Barcelona, dass ich heute mal unseren Kurzurlaub zusammenfasse. Eher daran, dass das wechselhafte Herbstwetter alle Ausflugspläne zunichte macht. Also, Barcelona.

Wir waren vom 12. bis 15. April dort (Sa.-Di.), nicht lange, aber immerhin ein paar Tage. Das Wetter war top, wenn die Sonne draußen war, waren es über 20 °C (Hallo Sonnenbrand), aber durch den kühlen Wind war es auch nicht heiß.

Am Samstag kamen wir am frühen Nachmittag an. Vom Flughafen aus fährt eine Buslinie alle paar Minuten in die Innenstadt, ein Einzelticket kostet 6 €. Wir sind gleich am ersten Stopp, Plaça d'Espanya, ausgestiegen (Fahrzeit ca. 35 Minuten). Das ist ein großer Platz in der Innenstadt vor dem Palau Nacional, einem großen Kunstmuseum.
Palau Nacional
Dort an den Springbrunnen finden im Sommer von donnerstags bis sonntags kostenlos Wasserspiele mit Licht und Musik statt, das soll sehr schön sein, aber leider haben wir es verpasst. Hinter dem Palau ist das Olympiagelände (Barcelona war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1992) und der große Stadtpark Parc Montjuïc, von dem aus man hinunter auf den Stadthafen gucken kann.

Am nächsten Tag sind wir dann zum Strand gelaufen, der war von unserem Hotel aus nicht weit. Dort war gerade eine große Sportveranstaltung mit Beachvolleyball und lauter Musik. Aber im Wasser war keiner, dafür war das Meer doch noch zu kalt.
Von dort aus haben wir dann eine Stadtrundfahrt gemacht. Unser Anbieter hatte drei Linien, die wir alle tapfer abgefahren sind. Leider war es überall an den Haltestellen mächtig voll, z. T. hatten sich Schlangen von 50 Menschen gebildet, die alle in den Bus reinwollten. Und natürlich oben im Freien sitzen ...
Parc Güell
Wenn man von Barcelona spricht, darf Antoni Gaudí (1852-1926) nicht fehlen, denn dieser Architekt hat in der ganzen Stadt Spuren hinterlassen. Und zwar ganz besonders faszinierende, wie ich finde. Sein Modernisme, ein Ableger des Jugendstils, ist organisch, verspielt und immer ein Blickfang, ohne allzu überladen oder prunkvoll zu sein. Der Parc Güell ist ein Beispiel; nicht nur die Pförtnerhäuser oben wurden von Gaudí entworfen, sondern der ganze Park, den er mit verschiedenen Terrassen, Treppen und Plätzen anlegen ließ. Tolle Mosaikkunst gibt es dort ebenfalls. Wir haben nur eine kleine Runde im kostenlosen Teil des Parks gedreht, aber schon das ist eindrucksvoll. Wie auch in anderen Parks der Stadt hört man ein mittlerweile vertrautes Gekreische  Halsbandsittiche wohnen in London nämlich auch.
Von Gaudí stammt auch DAS Wahrzeichen Barcelonas, die Sagrada Família. Diese Kirche befindet sich seit 1882 im Bau und ist noch lange nicht fertig. Der Bau wird aus Spenden und Eintrittsgeldern finanziert und soll voraussichtlich 2026 fertig sein. Die Basilika war das Lebenswerk Gaudís, dem er sich am Ende seines Lebens mit zunehmendem Wahn widmete. Da auch hier die Schlange endlos war, sind wir nur einmal außen drumherum gegangen, aber selbst das ist überaus beeindruckend, an der Fassade und den Türmen gibt es einfach so viel zu sehen an Skulpturen und Zierelementen.
Sagrada Família
Ebenfalls von Gaudí: die drei Häuser Casa Lleó, Casa Batlló und Casa Amatller auf der Passeig de Gràcia im Stadtteil Eixample

Barcelona ist außerdem noch berühmt für die Einkaufsmeile La Rambla, die sich von der Plaça de Catalunya bis hinunter zum Hafen ersteckt. Die ist so lang und breit und wuhlig, dass das ein Foto gar nicht erfassen kann. Aber wenn shoppen, dann hier, wobei die kleinen Altstadtgassen links und rechts der Rambla auch sehr schön sind (und nicht so laut wie die Hauptstraße).
Barri Gòtic (Altstadtviertel)
Wo man allerdings schöne Fotos machen kann, ist der große überdachte Lebensmittelmarkt Mercat de la Boqueria, der an der Rambla liegt. Dort ist es zwar auch zu voll um schön zu sein, aber die ganzen bunten Erzeugnisse sind schon faszinierend. Die Londoner Entsprechung wäre der Borough Market.

Boqueria
Boqueria
Boqueria
Am Ende der Rambla trifft man wieder auf das Mittelmeer. Und das ist ein schöner moderner Kontrast zur rustikalen Altstadt. Alles ist sehr weitläufig und es gibt eine schöne Strandpromenade, auf der das Leben tobt. Hier geht es sehr mediterran und studentisch zu. Der alte Hafen (Port Vell) hinter der Kolumbussäule ist heute ein moderner Jachthafen mit schmucken Booten.
Kolumbussäule
La Barceloneta (Viertel)
Strandabschnitt, La Barceloneta
Ich finde die vielen Kontraste in Barcelona besonders schön. Auf der einen Seite sehr geometrisch, auf der anderen Seite organisch-verschnörkelt. Auf der einen Seite ehrwürdig-alt und verwinkelt, auf der anderen Seite weitläufig und fast futuristisch.
La Catedral
Santa Maria del Mar
Und dazwischen blitzt doch immer noch etwas Grün hindurch. In den Gassen selbst sieht man wild-wuchernde Balkons und dann sind da noch die wunderbaren Stadtparks.

Parc de la Ciutadella
Gegenüber dem Parc de la Ciutadella; im Hintergrund der rote Arc de Triomf
Ich hatte schon vorher viele tolle Sachen über Barcelona gehört und ich wurde nicht enttäuscht. Es gibt so viele schöne Ecken und Kontraste, das wirklich für jeden etwas dabei sein müsste. Da das Umland von Barcelona ziemlich hügelig ist, ergeben sich auch immer andere Blickwinkel. Und leckere Tapas und viel Sonne sind das ultimative Sahnehäubchen!

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