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Samstag, 26. April 2014

Wanborough > Godalming

Am Osterwochenende waren wir das erste Mal dieses Jahr wieder richtig wandern. Soll heißen, wir haben uns eine Strecke in unserem Wanderbuch (Country Walks) ausgesucht und sind mit dem Zug ca. 1 1/2 h in ein kleines Dorf in Surrey, Wanborough, gefahren. Der Ort ist nicht sonderlich spektakulär, aber es gibt z. B. noch einige alte angelsächsische Häuser und eine Scheune, die Great Barn, die aus dem Jahr 1388 stammt. Eine alte Kirche (St Bartholomew's Church) - an der Stelle wurde 1060 die erste Kirche errichtet - gibt es auch:
Von Wanborough aus sind wir über Stock und Stein nach Goldalming gelaufen. Mit Verlaufen kamen wir auf ca. 15 km. Das Wetter war angenehm, etwas wärmer hätte es noch sein können, aber zumindest hat es nicht geregnet.
Beim besagten Verlaufen haben wir sogar ein englisches Weingut gefunden, den Greyfriars Vineyard. Er gehört lustigerweise zu einer Tierklinik mit Rehabilitationszentrum. Es waren aber weder Mensch noch Tier zu sehen.
Zwischen Wanborough und Godalming liegt das Dorf Compton. Auch dieses ist an Unspektakularität nicht zu überbieten. Aaaaber, es gibt eine ganz besondere kleine Grabkapelle dort: Die Watts Mortuary Chapel ist nämlich im keltischen Stil gehalten. Pseudokeltisch allerdings, sie wurde erst 1896 erbaut. Neugotisch-viktorianisch, Engel trifft Artus.
Sie ist trotzdem sehr hübsch. Sowohl außen als auch innen ist sie reich verziert mit Engelsfiguren, keltischen Knoten und dem Lebensbaum. Der Friedhof drumherum ist auch sehr schön, klein und schief, aber dafür sehr heimelig, auch wenn das morbid klingt.
Das Wichtigste am Wandern sind natürlich die Tiere, das hält mich unterwegs immer bei Laune. Zwar haben wir auf der Strecke keine Lämmer gesehen, dafür aber einige Rehe und einen Fasan.
In Godalming haben wir dann genau unseren Zug verpasst, so dass wir noch eine halbe Stunde warten mussten. Waren ein bisschen enttäuscht von dieser Kleinstadt. Durch die Nähe zu London ist es wohl ein ziemlich teures Pflaster und hat im Land mit die höchste Lebensqualität zu bieten, davon haben wir allerdings nicht viel mitbekommen. Aber zugegeben haben wir wahrscheinlich nicht den Ortskern zu Gesicht bekommen ... dafür waren wir einfach zu kaputt. Die Tour hat ganz schön geschlaucht, auch wenn die Strecke an sich gar nicht so lang oder schwierig war. Vielleicht lag es an den fehlenden Lämmern?

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