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Dienstag, 12. August 2014

Mein Fahrrad ist tot, lang lebe mein Fahrrad!

Was war das für ein Schock letzte Woche am Sonntagabend. Da geht mein Liebster nichts ahnend in den Fahrradraum, um sein Rad fit für die nächste Woche zu machen, und kommt mit einem durchgesägten Schloss wieder hoch: Mein Fahrrad ist weg!

Da haben sich doch tatsächlich irgendwelche Spinner Zugang zu unserem Fahrradraum verschafft – Zutritt nur mit Transponder – und meins und noch mindestens ein anderes Rad mitgenommen, obwohl es mit zwei Schlössern angeschlossen war. Bei meines Liebsten Rad haben sie versucht, das Schloss durchzuschneiden, sind aber gescheitert.

Das Drama kennen wir aus Magdeburg schon und haben uns entsprechend wenig Hoffnung gemacht.
Am selben Abend haben wir es noch bei der Polizei gemeldet. Die haben zwei Telefonnummern, eine für Notfälle und eine für anderen Kram. Die Dame hat den Vorfall aufgenommen und wollte dann in den nächsten 48 Stunden noch jemanden vorbeischicken. Am selben Abend (ich meine, es war schon nach 22 Uhr) rief dann sogar noch jemand an und wollte am Montag mal gegen 20 Uhr vorbei schauen.

Am Montagabend kam ein Police Constable vorbei und hat sich alles angesehen. Er war wirklich sehr hilfsbereit und engagiert. Außerdem hatten wir noch Plakate aufgehängt, in der Hoffnung, jemand hätte etwas gesehen.
Diese Hoffnung hat sich Dienstagmorgen tatsächlich bewahrheitet. Nachbarn aus unserem Haus hatten bei ihrer Hunderunde ein entsorgtes Fahrrad im Kanal hinter unserer Bahnhaltestelle bemerkt. Unser Plakat (mit Foto) hat sie darauf gebracht, dass es sich um dasselbe Rad handeln könnte. Sie meldeten sich also bei uns und schickten uns ein Bild von der Fundstelle.



Was war geschehen? Die Junkies haben das Schloss, das am Ständer befestigt war, durchgeschnitten und soweit aufgebogen, dass sie das Rad wegtragen konnten. Im Gebüsch wollten sie dann versuchen, die Schlösser ganz ab zu machen. Da hatten sie aber nicht mit Abus-Qualität gerechnet: Sie haben mein armes Fahrrad komplett zerwürgt, die Schlösser aber haben gehalten. Daraufhin haben sie es dann (sicher total frustriert) in den Kanal geschmissen.


Das Rad hat wirklich sehr gelitten, rausgerissene Speichen, ein verborgener Pedalarm und einige Schürfwunden. Dazu hat es einige Tage im Wasser gelegen. Die Reparaturen könnten gut und gerne 400 £ verschlingen. Aber besser als weg, nech?





Mal sehen, was die Geschichte noch für ein Nachspiel hat. Auf unser Poster hin meldeten sich nämlich einige Nachbarn, die von geklauten Fahrrädern und schulterzuckenden Concierges berichteten. Und das kann ja wohl nicht sein. Da werden wir der Hausverwaltung mal ein bisschen auf die Füße treten, dass sich da besser gekümmert wird. Vor allem müssen die öffentlich zugänglichen Türen repariert werden, die sind nämlich alle irgendwie angeschlagen und leicht zu überwinden. Da hatten wir noch Glück, dass es sich anscheinend um Gelegenheitsdiebe handelte, die von Tuten und Blasen keine Ahnung hatten (und nicht wussten, dass man auch aus Fahrradteilen Geld machen kann).

Der zuständige Polizist war dafür sehr nett. Wenn man ihn denn erreicht hat. Eigentlich sollte die Polizei am Dienstag beim Bergen helfen und versprach, in den nächsten 2 Stunden einen Kollegen vorbeizuschicken. Leider war dann bis zum nächsten Tag Funkstille und mein Liebster hat das Rad dann mit Hilfe eines Baumarkt-Seils aus dem Wasser gezogen. Am Mittwochabend kam dann zufällig noch mal der erste Polizist vorbei, weil ich die Aussage noch unterschreiben musste. Er war dann total überrascht, dass mein Rad wieder aufgetaucht ist und entschuldigte sich, dass diese Info gar nicht an ihn herangetragen wurde.

Fortsetzung folgt.

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