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Mittwoch, 28. Januar 2015

Weihnachtszauber in Arundel

Nachdem mein Ausflug nach Winchester am letzten Novembersamstag so erfolgreich war, wollte ich das Wochenende drauf unbedingt auch noch mal rausfahren. Ein paar Sehnsuchtsorte habe ich natürlich immer auf der Liste und nach einer kurzen Recherche hatte ich mich dann sehr schnell auf Arundel eingeschossen, das am 6. Dezember sogar mit ein bisschen Weihnachtszauber lockte.

Das kleine Städtchen Arundel liegt in Sussex, an der Südküste Englands. Von London fährt man mit dem Direktzug ca. 1 1/2 Stunden dorthin. Mit nicht mal 3.500 Einwohnern ist Arundel zwar ein ziemliches Leichtgewicht, aber in Sachen Schönheit und Geschichte (es war bei den Angelsachsen schon eine blühende Markt- und Hafenstadt) hat es der Ort am Fluss Arun faustdick hinter den Ohren. Es gibt eine Burg, mehrere majestätische Kirchen und eine reizende Fußgängerzone mit putzigen Geschäften. Und dank der Größe (Kleine?) braucht man nicht mal viel Zeit mitzubringen.

An besagtem 6. Dezember fand in Arundel außerdem die Veranstaltung "Arundel by Candlelight" statt, bei der in der hübsch geschmückten und beleuchteten Altstadt ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut wurde. Ergänzt wurde das Ganze mit kleinen Weihnachtskonzerten und sogar einigen F-Promis, die zum Anschalten der Weihnachtsbeleuchtung eingeladen wurden. Ich kannte keinen davon und habe auch niemanden gesehen, weil es dann so voll wurde, dass kein Durchkommen mehr war. 


Spontan schloss sich auch meine Freundin und ehemalige Arbeitskollegin Anna an, die zwar schon öfter mit dem Zug an Arundel vorbeigefahren war, die Stadt selbst aber noch nie besucht hatte. Wir trafen uns also Samstagvormittag am Bahnhof Victoria und tuckerten bei schönstem Sonnenschein nach Süden hinunter.

Wie ich eingangs schon schrieb, ist Arundel nicht besonders groß und nach ein paar verwinkelten Gassen hat man die Innenstadt auch schon gesehen. Aber dafür ist sie wirklich sehr hübsch, mit Fachwerkhäusern und schönen Geschäften – es gibt nicht eine große Kette, sondern nur kleine private Spezialgeschäfte. Wir haben zum Beispiel einen Laib Zwiebel-Kümmel-Roggenbrot, Cookies, selbstgemachte Marmelade und jede ein Tuch erstanden. 

Wir sind also über den Weihnachtsmarkt mit Fress-, Schmuck-, Strickwaren- und Kunsthandwerksständen geschlendert ...

... haben Weihnachtslieder mitgesungen ...

... haben uns in einem süßen kleinen Buchladen zeigen lassen, wie man Weihnachtssterne bastelt ...

... sind an Arundel Castle vorbeigeschlendert, in das wir aber leider nicht reingegangen sind ...
Die ursprüngliche Burg wurde bereits 1067 angelegt

... haben die St Nicholas' Church aus dem 14. Jahrhundert besichtigt ...

... sind weiter zur katholischen Arundel Cathedral gelaufen, in der gerade ein Kinderchor probte ...

... und trafen anschließend wieder im Ortskern ein.

Der späte Nachmittag brach an und da man für Weihnachtsbeleuchtung ja auch Dunkelheit braucht, haben wir uns erst mal in einem kleinen Bistro gestärkt, bis dann endlich die Sonne untergegangen war.

Jetzt konnten wir die ganze Dorfrunde noch mal drehen, nur in noch hübscher (und noch kälter). Jetzt war es dann auch schon gut gefüllt.
Man beachte die Schnee- bzw. Seifenkanone oben links! Die sind in England zur Weihnachtszeit der ganz große Hit.

Und das war es auch schon fast. Der nächste Zug zurück nach London war ausgesucht, es wurde langsam richtig kalt und die Gassen kannten wir spätestens jetzt aus dem Effeff. Also zumindest Anna, ich hab's ja nicht so mit der Orientierung ...

Der Fluss Arun im Mondschein 
Ein Wanderstockgeschäft, hat man so was schon mal gesehen?

Wie erwartet war Arundel ein richtig schöner Tagesausflug. Ein bisschen enttäuscht waren wir vom Arundel Castle, das zwar überall angepriesen wird, aber abends nicht mal angeleuchtet wurde, so dass es komplett von der Bildfläche verschwand. In Sachen Weihnachtsmarkt müssen sie auch noch üben. Die heißen Maronen waren wirklich schrecklich und der Punsch total verwässert. Aber die Menschen waren sehr engagiert und haben sich wahrscheinlich wie kleine Kinder über dieses "exotische" Spektakel gefreut. 

Dafür ist der Rest der Stadt aber wirklich zuckersüß und bestimmt fahren wir im Sommer noch mal hin, wenn man auch richtig was vom Fluss hat. Rings um Arundel gibt es auch viele Wanderstrecken, vielleicht wird das ja mein nächster Abstecher nach Sussex! 

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